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Dänemark 2006
16.August - 26.August

Gefahrene Kilometer: 1930



 

Früher sind wir Ende August regelmäßig 2 - 3 Wochen nach Dänemark zum Windsurfen und zum Relaxen gefahren. Standardmäßig haben wir es uns auf dem Campingplatz in Ringkobing an dem gleichnahmigen Fjord gemütlich gemacht. Nicht nur das gemäßigte Klima dort sondern auch die ruhige und entspannte Atmosphäre auf dem Platz war der Erholung sehr förderlich. Hinzu kam dass die Surfbedingungen hier auf dem Fjord unseren Fähigkeiten sehr entgegenkamen. Wir mögen mehr das Flachwasser mit weitem Stehbereich (man ist ja nicht mehr der Jüngste).

Diesmal allerdings hatten wir nur wenig Zeit und planten nur 10 Tage unterwegs zu sein. Hinzu kam daß unser seit über 15 Jahren mehr oder weniger regelmäßig angefahrene Platz (Siehe oben) offensichtlich Grundstücksspekulationen zum Opfer gefallen war. Doch dazu später mehr. Trotz der knappen Zeit sollte das Sightseeing nicht zu kurz kommen. Wir fuhren daher nicht auf dem direkten Weg nach Dänemark sondern leisteten uns einen kleinen Umweg.


 
                                                           
 


 

Am 16.08. gegen 18.00 Uhr verließen wir Köln, durchquerten den "Pott" und flankten ab auf die A31 Richtung Norden. Diese mäßig frequentiere Autobahn bringt einen in gut 3 Stunden an die Nordseeküste. Im Internet hatte ich mir bereits einen Ort für die Nacht ausgesucht: Ditzum, ein kleines Hafenstädtchen am Dollart an der Emsmündung.

Dieser Ort besitz einen kostenlosen Stellplatz hinter dem Deich. Der Ort und der Hafen sind fußläufig in wenigen Minuten erreichbar. Vom Hafen aus laufen Fischerboote aus und daher kann man nicht nur hier frischen Fisch erstehen sondern auch im Ort hervorragend Fisch essen gehen.


 
     
 
     
 


 

Die Nacht war erwartungsgemäß ruhig und am Morgen gings weiter an der Nordseeküste Richtung Dänemark. Wir mieden Hamburg und setzten nördlich davon bei Glückstadt über die Elbe. Das Befahren der Landstraße und die Fähre erfordert natürlich Zeit sodaß wir uns entschieden noch eine Übernachtung vor Dänemark einzuschieben. In dem Internet-Verzeichnis über Stellplätze (Siehe) fanden wir die für uns passende Möglichkeit in Niebüll. Hier gibt es mitten im Ort einen großen kostenlosen Stellplatz. Lediglich die Versorgung ist kostenpflichtig. Abends folgte noch noch ein Bummel mit Eis essen durch den gemütlich hergerichteten Ort. An und für sich kennen wir Niebüll nur durch die Verladestation des Autoreisezugs nach Sylt, welchen wir in der Vergangenheit des Öfteren benutzt hatten.


 
 
     
 
 

Die Nacht war ruhig und so fuhren wir am Morgen nach erholsamen Schlaf weiter Richtung Dänemark.
 
                                                                    
  

Autofahren in Dänemark ist für uns Termin- und Stress-Geplagten Deutschen eine echte Herausforderung. Kaum hat man die Grenze passiert (und das gilt ganz besonders für Landstraßen) befindet man sich in einer anderen Autofahrerwelt. Tempolimits, Abstandhalten und all die Regeln dessen Einhaltung wir in Deutschland so häufig vermissen, sind in Dänemark alltägliche Selbstverständlichkeit. Damit umzugehen ist zunächst gar nicht mal so einfach. Belohnt wird man allerdings durch ein angenehmes, weil stressfreies Vorankommen.

So sind wir also zügig zu Ringkobing Fjord gelangt. In Hvide Sande haben wir den nördlichen Surfspot besichtigt und dabei die neuste Attraktion dort entdeckt: Eine Wasserskibahn! Windsurfen scheint eine aussterbende Sportart zu sein.


 
                                                
 
 
 

Dann ging's weiter nach Ringkobing zu dem Campingplatz den wir seit über15 Jahren regelmäßig aufgesucht haben. Der Platz liegt direkt am Wasser. Windsurfen war zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Man brauchte sich nur sein Material zu schnappen und ein paar Meter zum Strand zu laufen. Über all die Jahre haben wir auch dort viele Leute kennen gelernt die ebenfalls nur zum Surfen dort hingekommen sind und sich als angenehme Freizeitpartner erwiesen haben. Die Ruhe auf dem Platz und die angenehme Atmosphäre haben immer zu einem sehr erholsamen Aufenthalt bei- getragen.
Als weitere positive Eigenschaften dieses Platzes ist die Ortsnähe und das Vorhandensein von guten Einkaufsmöglichkeiten direkt in der Umgebung hervor zu heben.

Als wir dann den Platz im jetzigen Zustand erblickten (zugewachsen und Gebäude durch Vandalismus beschädigt) fühlten wir nicht nur Enttäuschung sondern auch Zorn über die Verantwortlichen die es soweit haben kommen lassen.
Der letzte Besitzer hat in seiner Internetseite behördliche Vorschriften als Grund für die Aufgabe des Platzes genannt. Diese Vorschriften zu erfüllen würde sich nicht mehr "lohnen".

Fakt ist daß der Platz eine hervorragende Lage besitzt und sich als Bauplatz für mehr oder weniger luxuriöse Eigenheime eignet.

Den Rest kann sich jeder selber denken.


 
     
 
 GPS:  56°04.4623'N  008°16.1844'E                   56.074372       8.269740
 

Daher machten wir uns auf die Suche nach Alternativen.

Erster Anlaufpunkt war Skaven Camping. Dieser Platz liegt unweit der Stadt Skjern am südöstlichen Ende des Fjords.

Der Platz ist sehr groß und hat einen direkten Strandzugang. Die Ausstattung ist komplett und bietet außer der hier erforderlichen Einkaufsmöglichkeit in einem kleinen Supermarkt einen Platz-eigenen Swimmingpool und eine Sauna. Zahlreiche Spielgeräte unterstreichen die Kinderfreundlichkeit des Platzes. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist 8km entfernt.

Das Surfrevier bietet einen weiten Stehbereich was allerdings den Nachteil hat, daß man insbesondere mit langer Finne sehr weit hinausgehen muss, bevor man aufsteigen kann.

Nahe beim Platz liegt ein kleiner Hafen in dem von Fischern frisch gefangener Fisch angeboten wird.

 

     

 

 

 

Weitere Details von dem Platz können der zugehörigen Internetseite entnommen werden. Wir haben uns hier recht wohl gefühlt was auch an dem im Gegensatz zu Deutschland angenehmen Wetter gelegen hat. Einzig das recht massive Auftreten von Stechmücken war recht lästig. Dies ist allerdings, so berichteten uns Dauercamper, nicht grundsätzlich der Fall.
Wir blieben eine knappe Woche dort und hatten auch Wind zum Surfen.

Dann brachen wir wieder auf Richtung Heimat. Vorher inspizierten wir noch einen "wilden" Surfspot im Norden des Ringkobing Fjords, den wir auf der Anreise aus einiger Entfernung entdeckt hatten. Als wir dort waren, war allerdings kein Wind und somit auch nichts los. Der Spot ist allerdings nur über eine 1.5km lange Schotterpiste zu erreichen.

 

 

     

 

GPS:  56°06.3763'N  008°10.2079'E                   56.106272      8.170132

Danach machten wir uns endgültig auf Richtung Süden. Wir fuhren wieder gemütlich an der Küste entlang und suchten nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Es gibt hier zahlreiche Möglichkeiten. Aber da dies eine ausgesprochene Touristengegend ist, sind die so genannten Stellplätze häufig Campingplatz ähnlich ausgebaut und es fallen entsprechende "Gebühren" an.

Unsere Wahl fiel schließlich auf Brokdorf an der Unterelbe. Der hier befindliche Stellplatz war gerammelt voll und wir erfuhren auch warum. In den Abendstunden sollten 2 große Kreuzfahrtschiffe auslaufen, eins davon die neue Queen Mary 2. Wir hatten dafür Verständnis allerdings nicht für die Tatsache dass immer mehr Zeitgenossen einen Stellplatz mit einem Campingplatz verwechseln und sich dementsprechend mit Campingstühlen und Grill breit machen. Daher haben wir keinen Platz mehr bekommen und sind weitergefahren. Die Entscheidung fiel uns leicht da uns auch das Publikum hier nicht zusagte.

Beim Studium von Stellplatzempfehlungen aus der Promobil Zeitschrift die ich gelegentlich kaufe stellt man fest, dass viele Plätze mittlerweile den Charakter von Campingplätzen und vor allen Dingen die Preise derselben angenommen haben. In unseren Augen eine bedenkliche Entwicklung.

Wir planten dann noch die Elbe bei Glückstatt zu überqueren und uns dann auf der anderen Seite in Wischhafen einen Platz zu suchen. Als wir uns dem Hafen aber näherten gerieten wir in einen langen Warte Stau und änderten daher unseren Plan und fuhren zu dem ausgeschilderten Stellplatz im Hafen in Glückstatt. Dieser hat den Charme eines Gefängnishofes so dass wir erst einmal 500 Meter weiter fuhren und uns an die Mole stellten und unser Abendessen einnahmen.


 
                    
 


 
 

Es wurde allerdings hier immer voller da in Glückstatt ein Volksfest war und einige Reisebusse hier abgestellt wurden. Wir fürchteten um unsere Nachtruhe und da wir von unserem Platz aus den Stau an der Fähre in ungefähr 1 Kilometer Entfernung sehen konnte und dieser mittlerweile erheblich abgenommen hatte, entschlossen wir uns noch bei einbrechender Dunkelheit die Elbe zu überqueren.

Das war unser Glück! Nach kurzer Wartezeit fuhren wir an Bord und die Fähre legte ab um ca. in Flussmitte plötzlich den Kurs zu ändern und mit langsamer Fahrt Elbe-aufwärts zu tuckern.
Und dann kam sie uns entgegen; Die gewaltige Queen Mary 2. Es war bereits fast dunkel und das Schiff war beleuchtet wie ein Weihnachtsbaum. Auf der Fähre brach ein Blitzlichtgewitter los was angesichts der Entfernung und der Dunkelheit ziemlich sinnlos war. Ich war da schlauer und machte meine Aufnahmen ohne Blitz mit Langzeitbelichtung. Da aber weder die Elbe aufhörte zu fließen und die Fähre stur weiterfuhr und die Queen Mary 2 partout nicht stoppen wollte erinnerten die Resultate meiner Aufnahmen mehr an moderne Videokunst als an Fotos. Daher hier leider keine Aufnahmen.
An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an den Kapitän der Fähre!

Übernachtet haben wir dann auf dem uns bereits bekannten Stellplatz mitten in Wischhafen der für maximal 5 Womos geeignet ist. Am anderen Morgen statteten wir noch dem in der Nachbarschaft befindlichen kleinen Schifffahrtsmuseum einen (lohnenswerten) Besuch ab.


 
                       

 
 

 
     
 
 
 
 

 
Die anschließende Rückfahrt nach Köln verlief reibungslos.



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