Marokko 2018 Teil 3
31. August - 20. Oktober 2018
Freitag 7. September 2018
Am Morgen parkte ich unser Mobil noch einmal um denn ein Reisender verließ seinen Platz.
Im
Restaurant gab es morgens frisches Brot. Nach dem Frühstück bat
ich den jungen und sehr netten Mann an der Rezeption ein Taxi für die
Fahrt zum Flughafen zu organisieren. Nach den ersten
Verkehrserlebnissen in Kenitra wollte ich nicht mit dem Wohnmobil quer
durch Marakesch fahren. Erstens hatte ich noch nicht die richtige
Einstellung zum Verkehr gefunden und zweitens ist die Navigaion in
einer fremden Großstadt als Allein-Fahrender schon eine besondere
Herausforderung.
Den Preis handelte der junge Mann vorher aus.
30€ für Hin- und Rückfahrt inklusive Warten am Flughafen fand ich
angemessen. Übrigens erhielt ich auch die Information das der Sommer in
Marokko in diesem Jahr eher kühl gewesen war. Um der Hitze in
Deutschland entfliehen zu wollen hätte man durchaus nach Marokko fliegen
können.
Das Taxi verspätete sich etwas und so war der Fahrer
bemüht die Verspätung durch forsche Fahrweise wieder auf zuholen. Nach
vermeintlich mehreren Beinahunfällen habe ich nur noch seitlich zum
Fenster hinaus geschaut. Das war besser für meine Nerven.
Meine Holde war im Anflug:
Oben
sieht man die Iberische Halbinsel. In der Mitte rechts kann man den
Felsen von Gibralta erkennen. Etwas unterhalb der Mitte links befindet
sich der Hafen Tanger Med.
Das
Flughafen-Terminal in Marrakesch darf von Nicht-Flugreisenden
nicht betreten werden. So warteten wir vor der Tür auf meine
Frau. Der Flieger war längst gelandet aber von ihr war nichts zu sehen.
Schließlich kam sie dann doch und erklärte ihre Verspätung. Auf dem
Einreisezettel hatte sie ihren Aufenthaltsort in Marokko nicht
eingetragen weil sie ihn nicht wußte. Das hat ihr eine
"Sonderbehandlung" durch die Marokkanische Polizei eingebracht. Sie
versuchte mit Händen und Füßen zu erklären das sie von einem Wohnmobil
abgeholt wird und auf Tour geht. Irgendwann hat ein netter
Polizeibeamter das verstanden und ihr einfach einen Hotelnamen genannt
den sie auf dem Zettel eintragen sollte. Dann konnte sie gehen.
In Marokko geht alles!
Die
Rückfahrt zum Campingplatz verlief über eine andere Route und war
wesentlich entspannter. Am Campingplatz angekommen gab es erst einmal
einen Begrüßungstrunk.
Die
nächsten 2 Tage verbrachten wir im Wesentlichen mit Nichtstun. Es gab
ja auch viel zu erzählen. Abends gingen wir immer in das
Campingplatzrestaurant auch weil eine Alternative in der Nähe nicht
vorhanden war. Das Essen war recht ordentlich und es wurde auch Alkohol
ausgeschenkt.
Ansonsten
genossen wir die Ruhe auf diesem fast leeren Campingplatz welcher mit,
für marrokanische Verhältnisse vorbildlichen Sanitäreinrichtungen
aufwarten kann.
Da wir knapp zwei Jahre zuvor im Rahmen unserer
Busrundreise Marrakesch schon ausgiebig kennen lernen durften, zog es
uns auch nicht in die Innenstadt. Wenn man es einmal gesehen hat reicht
es auch.
Ab
und zu kam Besuch vorbei. Neben diversen Hühnern nebst Hahn kam auch
dieser Geselle vorbei. Natürlich immer zur Frühstückszeit.
Das
einzig Aufregende an diesem Campingplatz Aufenthalt war das Ereignis
das am zweiten Tag plötzlich der Strom weg war. Obwohl ich merhrfach
reklamierte war man nicht in der Lage die Stromversorgung wieder in
Ordnung zu bringen.
Montag 10. September
Nun sollte es endlich losgehen. Wir beglichen unsere Rechnung und entsorgten noch an dieser ungewöhnlichen Entsorgungsanlage.
Unser
Ziel war der Ort Aït-Ben-Haddou, ein Ksar (bedeutet befestigte Stadt)
der es zum Weltkulturerbe geschafft hat. Auf der Fahrt dorthin
überquerten wir das Atlas Gebirge über den Col du Tichka. Die Paßhöhe liegt auf 2200 Meter.
Zunächst
mussten wir aber erst einmal an Marrakesch vorbei kommen. Dies
gestaltete sich relativ einfach. Wenn man eine Bio-Navi an Board hat
macht die Orientierung auch keine großen Probleme obwohl die Beschilderung eher spärlich ist.
Die Straßen waren bis auf ein paar kleine Baustellen recht gut und wir kamen zügig voran.
Wir näherten uns dem Gebirge und die Gegend wurde hügeliger.
Die
Straße war immer noch top in Ordnung. Ich wusste das im oberen Bereich
der Paßstrasse vor einiger Zeit die Strecke großzügig und zum Teil
mehrspurig ausgebaut worden ist. Dies war auch notwendig nicht nur auf
Grund der Tatsache das die meisten auf Marokkos Strassen
fahrenden Lkw ziemlich untermotorisiert sind und sich auf steilen
Stecken schnell zu Verkehrshinderniss entwickeln können.
Das
der Ausbau der Paßstrecke nun auch in den tieferen Lagen vorangetrieben
wude wussten wir allerdings nicht. Bald sahen wir die ersten Anzeichen:
Teilweise
war auch kein Asphalt mehr vorhanden und man kam nur noch auf Pisten
voran. Diese waren aber frei von Schlaglöchern und gut fahrbar.
Später sahen wir dann welcher Aufwand für den Neubau der Straße getrieben wurde. Ganze Berge mußten abgetragen werden.
Die
Bauarbeiten ziehen sich über Kilometer hin und werden wohl noch geraume
Zeit in Anspruch nehmen. Irgendwann erreichten wir den bereits
ausgebauten Teil der Strecke und wir konnten uns wieder mehr auf die
Landschaft konzentrieren.
Wir erreichten die Paßhöhe.
Hier
stoppen gern die Touristen Busse. Dementsprechend finden sich hier viele
Shops in denen man mehr oder weniger nutzlose Souvenirs erstehen
kann. Leider sind die Händler dort sehr aufdringlich. Je mehr man sie
ignoriert umso aufdringlicher werden sie.
Wir machten einen kurzen Fotostop und fuhren weiter.
Die
Abfahrt ist frei von Baustellen wenn auch der Belag ebenfalls nach
einer baldigen Erneuerung verlangte. Meine Bio-Navi bestand auf öfteren
Stops um Fotos zu machen.
Irgendwann
besserte sich die Straßenqualität erheblich und wir sausten hinab in
die Ebene. Vielleicht war es eine Frostgrenze. Schließlich gibt es im
Atlas Gebirge im Winter viel Schnee mit entsprechenden Temperaturen.