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Sardinien 2006  Teil 3 

24.Mai - 12.Juni

Gefahrene Kilometer: 3769, davon auf der Insel 1695

 

Nach morgendlicher Ver- und Entsorgung setzten wir unsere Reise gen Süden fort. Unsere nächste Kulturübung war die alte Römerstadt Nora bei Pula. Diese direkt am Ufer gelegene Anlage wurde 1889 bei einer Springflut freigespült und anschließend ausgegraben. Von den Phöniziern gegründet wurde sie von den Römern überbaut und erweitert. Ein Abstecher dorthin ist auf jeden Fall lohnenswert


 
     
 
 

 

Unser nächstes Ziel war die Costa del Sud. Hier wollten wir ein paar Tage von der doch recht anstrengenden Fahrerei der letzten 10 Tage ausspannen. Eingenistet haben wir uns auf dem Stellplatz Camper-Service Culurgioni am Strand von Chia. Der Platz hat uns für 10€ pro Nacht Ver- und Entsorgung und einfache Duschen geboten. Neben einer Strandbar war auch ein kleiner Obst- und Gemüsestand vorhanden der gerade für die beginnende Saison eingerichtet worden war. Der Platz liegt direkt an einer Lagune (die allerdings den dort beheimateten Flamingos vorbehalten ist) und ca. 500 Meter vom Strand entfernt.


 
          
 

 

Das Wetter hier ist zwar wieder etwas besser geworden doch noch lange nicht das was wir erwartet hatten. In Nora hatte sogar geregnet. Im Kurzwellenradio Deutschlandfunk erfuhren wir dann dass der Gotthardt-Tunnel durch Regen- und Steinschlag für 3 Wochen gesperrt sein sollte. Wir werden wohl umplanen müssen.
Der nächste Tag begann sonnig. Aber schon im Laufe des Vormittags zog es sich von Norden her zu und bald war aus dunklen Wolken Donnergrollen zu hören. Von der geographischen Nähe zu Afrika war nichts zu spüren.
Das Wetter wurde dann aber zusehends besser und auch der Wind ließ uns zum Windsurfen kommen. Allerdings ließ der Wind auch einen Nachteil des Platzes deutlich werden. 500 Meter bis zum Strand sind nicht viel, aber wenn man sein Surf-Material schleppen muss kommt es einem doch recht viel vor. Ein weiterer Nachteil ist dass die nächste Einkaufsmöglichkeit für Frühstücksbrötchen und Grundnahrungsmittel gut 2 Kilometer entfernt liegt. Also besser vorher (z.B. in Pula) ausreichend versorgen. Das sind aber die einzigen Nachteile. Ansonsten haben wir uns hier recht wohlgefühlt und können den Platz empfehlen. Ein weiterer Stellplatz ist ca. 800 Meter weiter südlich an der nächsten Bucht. Er ist etwas teurer und bietet morgendlichen Brötchen Service.
In Chia konnte man merken dass die Saison noch nicht begonnen hatte. Mit großer Gelassenheit war man dabei an mehreren Stellen Strand Accomoditäten (Liegestühle, Sonnenschirme nebst zugehöriger Strandbar) zu errichten um für die Invasion der Sommertouristen gerüstet zu sein. Apropos Sonnenschirme: diese sind aufgrund der heftigen Sonneneinstrahlung unbedingt erforderlich. Man erkennt den Profi-Strandurlauber daran dass er dieses Utensil immer dabei hat.
Wir sind fast eine Woche auf diesem Platz geblieben was angesichts des günstig anzusehenden Preises ohne weiteres von der Urlaubskasse verschmerzt werden kann. Trotzdem haben wir hier viele Womos beobachtet die abends auf einem benachbarten öffentlichen Strandparkplatz einrollten und morgens wieder verschwunden waren. Freistehen geht vielen wohl über alles.


 
     
 

 
 

3 Tage vor dem Abreisetermin haben wir unsere Sachen gepackt und sind noch einmal ein paar Kilometer bis Porto Teulada gefahren. Eine sehr kurvigen und bergige Küstenstraße die immer wieder schöne Ausblicke auf kleinere Strandbuchten bietet.


 
                        
 

 

Ab Teulada ging es dann wieder zügig nach Norden. Unterwegs machten wir dann noch einen Versorgungseinkauf in einem riesigen Auchan Supermarkt in Cagliari. Das Auffinden dieses Supermarktes ist durch die typisch italienische Beschilderung eine Herausforderung und kann durchaus in einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt enden. Es ist absolut nervig dass auf Hinweisschildern immer wieder Entfernungen in Minuten angegeben werden.(...nur noch 15min bis...). Der Einkauf war eine Enttäuschung da die Weinabteilung nur ein durchschnittliches Angebot hatte (da haben wir in kleinen Supermärkten im Inselmitte besseres gesehen) und auch die übrigen Waren teuer waren.
Nach dem Einkauf brachte uns unser flottes Mobil in 2,5 Stunden über die recht gut ausgebaute Autobahn nach S. Lucia an die Ostküste. S. Lucia ist ein kleiner gewachsener Ort welcher ein gemütlichen Eindruck hinterließ. Nach einer ausgezeichneten Pizza bei Mama Mia (deutschsprachige Leitung) verbrachten wir die Nacht im Ort direkt am Wasser. Dies ist wohl in der Vorsaison hier kein Problem.
Im örtlichen "Supermarkt" (ungefähr so groß wie unser heimisches Schlafzimmer) erlebten wir noch ein Beispiel italienischer Freundlichkeit. Der morgentliche Brötchenkauf konnte mangels Wechselgeld nicht beglichen werden. Die Lösung hieß: Tomani, Tomani (also am nächsten Tag bezahlen) Als wir dann später noch eine Flasche Olivenöl erstanden erfuhren wir von der älteren Laden besitzerin und zwei zufällig anwesenden einheimischen Kundinnen durch freundliche und eindringliche Worte, daß wir nicht nur das beste Olivenöl der Welt erstanden hatten (es gab nur die eine Marke in dem Laden) sondern auch zu welchen Gerichten sich dieses Öl empfielt.
So etwas würde einem in Deutschland nicht passieren.


 
                                                         
 
 

     

     
 

 
 

Nach ruhiger Nacht ging es am anderen Morgen weiter an der herrlichen, mit weißen Sandstränden durchsetzten Küste nach Norden. Die Altstadt von Posada stand auf dem Besichtigungs-Programm. Auf dem Weg dorthin haben wir mehrere Strand-Parkplätze gesehen auf denen Womos standen. Ich könnte mir vorstellen dass man hier in der Vor- und Nachsaison problemlos übernachten kann.



 
                                             
 
 

 
   

           
 

 
 

Bei der lohnenswerten Besichtigung der Altstadt von Posada sollte man unbedingt in das dortige Restaurant Su Rocca einkehren in dem uns hervorragende Pasta serviert wurde. Da Befahren der Altstadt ist für größere Fahrzeuge aus gutem Grund gesperrt. Man kommt irgendwann nicht mehr weiter und dann nur rückwärts wieder heraus.


 
                                                                 
 
 
 

                         



 

 

Je weiter man nach Norden kommt um so mehr hat der Tourismus diesen Küstenstreifen im Griff. Hotel-ähnliche Bauten und Appartmentanlagen wuchern über die sanften Hügel.

Für die letzte Nacht haben wir dann entschieden uns den Campingplatz am La Cinta Strand nördlich von San Teodoro zu leisten. Dieser liegt direkt am weißen Strand und kostet in der Vorsaison 17,50€ (Womo + 2 Personen) und kann verglichen mit Korsika (dort hat man uns für Vergleichbares 2005 27€ abgenommen) als preiswert bezeichnet werden.


 
                  

 

 

Allerdings haben uns nur die direkt am Strand gelegenen Wiesenplätze zugesagt von dem wir auch einen bekommen konnten. Die hinteren Plätze liegen zwar unter Schatten spendenden Bäumen, der Untergrund ist aber eher staubig-steinig. Wer hier einen längeren Badeaufenthalt plant sollte unbedingt vorbestellen. Umständlich ist hier die Grauwasser-Entsorgungsanlage die das Entleeren des Tanks nur über einen Schlauch gestattet den wir natürlich nicht dabei hatten. Irgendwann hat es dann doch geklappt und wir konnten abreisen. Der Hafen war schnell erreicht und die Moby Wonder legte pünktlich ab.


 
     
 

 
 
 

Zwischenzeitlich hatten wir uns beim ADAC über die günstigste Route über die Alpen informiert da die Gotthardt Route ja gesperrt war. Der östlich gelegene San Bernardino schied aus da auch hier gebaut wurde und die Strecke ohnehin gut ausgelastet ist. Blieb noch der der westlich vom Gotthardt gelegenen Simplon Eisenbahntunnel der für PKW sicherlich eine gute Alternative gewesen wäre da hier die Züge in kurzen Abständen fahren. Für Womos werden wohl nicht immer die erforderlichen Spezialwaggons bereitgestellt so dass sich hier ungeplante Verspätungen ergeben können. So haben wir uns für den noch weiter westlich, in 2000Meter Höhe gelegenen Tunnel am Großen St. Bernhardt entschieden. Simplon und Bernhard haben den großen Vorteil dass man nichts mit dem Autobahnring um Mailand zu tun hat. Entsprechend zügig kamen wir voran und hatten schnell das Aosta Tal erreicht. Es war auch sehr wenig Verkehr unterwegs (wir fuhren auf einem Montag)so dass wir uns fragten warum nicht mehr Leute diese flotte Route benutzen. Die Antwort erhielten wir nach dem wir den steilen Anstieg geschafft hatten an der Mautstation zum Tunnel. 35€ für ein Womo (23€ für PKW) sind eindeutig zu teuer und somit bleibt die Strecke über den Großen St. Bernhardt eine Ausnahmeroute. Von der weiteren Rückreise ist nur noch zu berichten dass man beim Passieren von Straßburg unbedingt die Rushhour meiden sollte oder von vornherein 1 Stunde zusätzlich für Stau einkalkulieren sollte. Ansonsten wir die Rückreise flott und problemlos. Um 8 Uhr in der Früh haben wir die Fähre verlassen und um 22 Uhr waren wir wieder daheim in Köln. Auf der Autobahn sind wir durchschnittlich zwischen 110 und 120km/h gefahren.

Wie hat es uns gefallen? Ganz einfach, Wir kommen wieder.


 
                                                  

 
 




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