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Wir hätten nie gedacht dass
wir in Sachen Sitze noch so viel Geld investieren würden. Es lag auch mit daran
dass unser letztes Mobil mit drehbarem Fahrer- Beifahrersitz ein VW-Bus gewesen
ist und die letzte Fahrt damit vor mehr als 10 Jahren war.
Unser aktuelles Mobil haben wir vergleichsweise spontan bei einem Händler
gekauft. Unsere Erfahrung mit FIAT Sitzen war bis dahin gut so dass wir nicht
auf die Idee gekommen sind dass sich hier Probleme ergeben könnten und wir es
erst nach den ersten Fahrten so richtig realisierten.
Das erste Problem war der Sitz an sich. Obwohl laut Kennzeichen der Hersteller
dieser Sitze die Fa. Isringhausen (allerdings Isringhausen in Italien) ist und
dieser normalerweise ein Garant für Qualität darstellt, waren wir mit dem
Sitzkomfort alles anderes als zufrieden.
Sitzen an sich ist ein sehr persönliches Empfinden und was dem einen unangenehm
ist mag für den anderen durchaus akzeptabel sein. Will heißen dass es auch
durchaus Menschen gibt die mit diesen Sitzen zu Recht kommen. Wir gehören auf
jeden Fall nicht dazu. Nach unserer Meinung ist dies ist in dem merkwürdigen
Design des Sitzes begründet. (Siehe Bild unten )
Die mangelhafte Lendenwirbelabstützung und das Klositzdesign führten sehr
schnell zu Rückenproblemen und "Einschlafen" der unteren
Extremitäten. Dies war so schlimm sodass sich meine BioNavi des Öfteren zum
Entspannen des Rückens nach hinten ins Mobil verzogen hatte.
Und nun das zweite Problem:
Die Raumaufteilung unseres Mobils setzt drehbare Fahrer- und Beifahrersitze
voraus. Seitens des Aufbauherstellers wurde die billigste Lösung verbaut,
nämlich eine Drehkonsole zwischen Sitzkasten und Sitz. Eine der Hauptnachteile
dieser Konsolen ist es, dass man die Anbindung des Sicherheitsgurtes am Sitz
belässt. Dass bedeutet dass die Kräfte die in den Sicherheitsgurt eingeleitet
werden (bei der vorgeschrieben Sicherheitsgurtprüfung können das immerhin bis
zu ca: 1,3Tonnen jeweils für Schulter und Beckengurt sein) von der Drehkonsole
auf den Sitzkasten übertragen werden müssen. Dementsprechend massiv fällt die
Konstruktion der Konsole aus. Außer dem hohen dadurch hohen Gewicht hat die
Konsole noch den gravierenden Nachteil, dass der Sitz um fast 100mm angehoben
wird. Dies ist auch nicht durch die im Sitz vorhandene Höhenverstellung
auszugleichen
Dies führte bei mir dazu dass nach längerer Fahrt das rechte Bein einschlief
(auch bedingt durch das Sitzdesign, siehe oben) sodass ich entweder eine Pause
machen musste oder wenn möglich nur mit Tempomat weiter fahren konnte. Hierbei
kann ich dann das rechte Bein entlasten.
Für meine BioNavi war das Fahren des Mobils aufgrund ihrer Größe praktisch
unmöglich.
Es musste also eine Lösung her. Folgende Alternativen hatten wir uns überlegt:
1) Einbau eines anderen Sitzes. Im Zubehör werden von mehreren Herstellern
(Sportscraft, Aguti etc) Sitze angeboten die niedriger sind als der Seriensitz.
Die Begutachtung dieser Sitze auf dem Caravan Salon in Düsseldorf konnte uns
aber entweder in Sachen Design oder in Sachen Qualität überzeugen.
2) Zweiter Ansatz war ein im Zubehör erhältlichen niedrigeren Sitzkasten zu
verbauen. Dies schied aber aus 2 Gründen aus. Erstens hätte man die Im
Sitzkasten befindliche Aufbaubatterie verlagern müssen und zweitens hätte man
dann nach wie vor den für uns untauglichen Fiat-Seriensitz gehabt.
3) Einbau eines Isringhausen Sitzes mit integriertem Drehgestell. Dieser wird
auf dem normalen Sitzkasten montiert und führt aufgrund der Bauweise nicht zum
Anheben der Sitzfläche. Ausgiebige Sitzproben auf dem Caravan Salon haben uns
von der Qualität dieses Sitzes überzeugt so dass wir diese mit Abstand teuerste
Lösung umgesetzt haben.
Das Besondere an diesem Sitz
ist die Tatsache dass man die Anbindung des Sicherheitsgurtes an den
Sitzschienen belassen hat. Dadurch konnte das Drehgestell leichter und
kompakter ausgelegt werden weil es ja nur noch das Gewicht der Person
aufzunehmen hat und nicht mehr die Sicherheitsgurtkräfte aufnehmen muss. Durch
die kompakte Bauweise des Sitzes ist das Drehen des Sitzes auch bei angezogener
Handbremse möglich.
Der Sitz hat allerdings auch ein paar Nachteile. Konzeptbedingt drehen die
Sitzschienen nicht mit. Dadurch verbleibt die Betätigung der Längsverstellung
auch vor dem Sitzkasten. Eine Längsverstellung des gedrehten Sitzes ist nur mit
Verrenkungen möglich.
Der Sitz dreht nicht exzentrisch wie es mit dem oben beschriebenen
Nachrüst-Drehgestell möglich ist. Das bedeutet dass man bei gedrehtem Sitz
näher zur Außenwand sitz. Bei unserem Mobil ist das allerdings nicht störend.
Unverständlich ist warum der Sitz mit sehr hohen Rückenlehnen ausgestattet ist.
Selbst für mich (1.84m) ist die Kopfstützenhöhe mehr als ausreichend. Die hohe
Lehne stößt bei gedrehtem Sitz an die Sonnenblende. Man muß also die
Sonnenblenden vor dem Drehen des Sitzes herunter klappen.
Ansonsten sind wir mit dem Sitz sehr zufrieden und haben die doch recht hohe
Investition bisher nicht bereut.
Eine Besonderheit ist noch anzumerken. Der Sitz kann so wie im Katalog
beschrieben (nämlich mit einem Standartsitzbezug) nicht mehr bestellt werden.
Vielmehr muß man angeben welcher Bezug verwendet werden soll. Dies bietet die
Möglichkeit das Design der übrigen Sitzmöglichkeiten des Womos auch bei Fahrer-
und Beifahrersitz zu verwenden. Der Preis erhöht sich dadurch nicht..
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