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                                  EinbauVordersitze am Dethleffs T 6611

 
 

 
 

Wir hätten nie gedacht dass wir in Sachen Sitze noch so viel Geld investieren würden. Es lag auch mit daran dass unser letztes Mobil mit drehbarem Fahrer- Beifahrersitz ein VW-Bus gewesen ist und die letzte Fahrt damit vor mehr als 10 Jahren war.
Unser aktuelles Mobil haben wir vergleichsweise spontan bei einem Händler gekauft. Unsere Erfahrung mit FIAT Sitzen war bis dahin gut so dass wir nicht auf die Idee gekommen sind dass sich hier Probleme ergeben könnten und wir es erst nach den ersten Fahrten so richtig realisierten.

Das erste Problem war der Sitz an sich. Obwohl laut Kennzeichen der Hersteller dieser Sitze die Fa. Isringhausen (allerdings Isringhausen in Italien) ist und dieser normalerweise ein Garant für Qualität darstellt, waren wir mit dem Sitzkomfort alles anderes als zufrieden.

Sitzen an sich ist ein sehr persönliches Empfinden und was dem einen unangenehm ist mag für den anderen durchaus akzeptabel sein. Will heißen dass es auch durchaus Menschen gibt die mit diesen Sitzen zu Recht kommen. Wir gehören auf jeden Fall nicht dazu. Nach unserer Meinung ist dies ist in dem merkwürdigen Design des Sitzes begründet. (Siehe Bild unten )

Die mangelhafte Lendenwirbelabstützung und das Klositzdesign führten sehr schnell zu Rückenproblemen und "Einschlafen" der unteren Extremitäten. Dies war so schlimm sodass sich meine BioNavi des Öfteren zum Entspannen des Rückens nach hinten ins Mobil verzogen hatte.


 
                       
 

 
 

Und nun das zweite Problem: Die Raumaufteilung unseres Mobils setzt drehbare Fahrer- und Beifahrersitze voraus. Seitens des Aufbauherstellers wurde die billigste Lösung verbaut, nämlich eine Drehkonsole zwischen Sitzkasten und Sitz. Eine der Hauptnachteile dieser Konsolen ist es, dass man die Anbindung des Sicherheitsgurtes am Sitz belässt. Dass bedeutet dass die Kräfte die in den Sicherheitsgurt eingeleitet werden (bei der vorgeschrieben Sicherheitsgurtprüfung können das immerhin bis zu ca: 1,3Tonnen jeweils für Schulter und Beckengurt sein) von der Drehkonsole auf den Sitzkasten übertragen werden müssen. Dementsprechend massiv fällt die Konstruktion der Konsole aus. Außer dem hohen dadurch hohen Gewicht hat die Konsole noch den gravierenden Nachteil, dass der Sitz um fast 100mm angehoben wird. Dies ist auch nicht durch die im Sitz vorhandene Höhenverstellung auszugleichen

Dies führte bei mir dazu dass nach längerer Fahrt das rechte Bein einschlief (auch bedingt durch das Sitzdesign, siehe oben) sodass ich entweder eine Pause machen musste oder wenn möglich nur mit Tempomat weiter fahren konnte. Hierbei kann ich dann das rechte Bein entlasten.

Für meine BioNavi war das Fahren des Mobils aufgrund ihrer Größe praktisch unmöglich.

Es musste also eine Lösung her. Folgende Alternativen hatten wir uns überlegt:

1) Einbau eines anderen Sitzes. Im Zubehör werden von mehreren Herstellern (Sportscraft, Aguti etc) Sitze angeboten die niedriger sind als der Seriensitz. Die Begutachtung dieser Sitze auf dem Caravan Salon in Düsseldorf konnte uns aber entweder in Sachen Design oder in Sachen Qualität überzeugen.

2) Zweiter Ansatz war ein im Zubehör erhältlichen niedrigeren Sitzkasten zu verbauen. Dies schied aber aus 2 Gründen aus. Erstens hätte man die Im Sitzkasten befindliche Aufbaubatterie verlagern müssen und zweitens hätte man dann nach wie vor den für uns untauglichen Fiat-Seriensitz gehabt.

3) Einbau eines Isringhausen Sitzes mit integriertem Drehgestell. Dieser wird auf dem normalen Sitzkasten montiert und führt aufgrund der Bauweise nicht zum Anheben der Sitzfläche. Ausgiebige Sitzproben auf dem Caravan Salon haben uns von der Qualität dieses Sitzes überzeugt so dass wir diese mit Abstand teuerste Lösung umgesetzt haben.


 
 
                                                               
 

 
 

Das Besondere an diesem Sitz ist die Tatsache dass man die Anbindung des Sicherheitsgurtes an den Sitzschienen belassen hat. Dadurch konnte das Drehgestell leichter und kompakter ausgelegt werden weil es ja nur noch das Gewicht der Person aufzunehmen hat und nicht mehr die Sicherheitsgurtkräfte aufnehmen muss. Durch die kompakte Bauweise des Sitzes ist das Drehen des Sitzes auch bei angezogener Handbremse möglich.

Der Sitz hat allerdings auch ein paar Nachteile. Konzeptbedingt drehen die Sitzschienen nicht mit. Dadurch verbleibt die Betätigung der Längsverstellung auch vor dem Sitzkasten. Eine Längsverstellung des gedrehten Sitzes ist nur mit Verrenkungen möglich.
Der Sitz dreht nicht exzentrisch wie es mit dem oben beschriebenen Nachrüst-Drehgestell möglich ist. Das bedeutet dass man bei gedrehtem Sitz näher zur Außenwand sitz. Bei unserem Mobil ist das allerdings nicht störend.
Unverständlich ist warum der Sitz mit sehr hohen Rückenlehnen ausgestattet ist. Selbst für mich (1.84m) ist die Kopfstützenhöhe mehr als ausreichend. Die hohe Lehne stößt bei gedrehtem Sitz an die Sonnenblende. Man muß also die Sonnenblenden vor dem Drehen des Sitzes herunter klappen.

Ansonsten sind wir mit dem Sitz sehr zufrieden und haben die doch recht hohe Investition bisher nicht bereut.

Eine Besonderheit ist noch anzumerken. Der Sitz kann so wie im Katalog beschrieben (nämlich mit einem Standartsitzbezug) nicht mehr bestellt werden. Vielmehr muß man angeben welcher Bezug verwendet werden soll. Dies bietet die Möglichkeit das Design der übrigen Sitzmöglichkeiten des Womos auch bei Fahrer- und Beifahrersitz zu verwenden. Der Preis erhöht sich dadurch nicht..


 




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