Home | Technik |
Eine Solaranlage war bei
unseren früheren Womos nie ein Thema. Sie war uns zu teuer und wir haben den
Sinn einer solchen Anlage nie ganz eingesehen. Hinzu kam, dass wir immer
geplant haben unsere Mobile höchstens 2 - 4 Jahre zu fahren und dafür
war uns die Investition in ein gebrauchtes Mobil zu hoch.
Hinzu kam, dass wir fast ausschließlich zum Windsurfen gefahren sind und somit
zumindest in Holland auf einen Campingplatz angewiesen waren auf dem es ohnehin
einen Stromanschluss gab.
Mit unserem jetzigen Mobil hat sich ein Sinneswandel vollzogen. Ersten haben
wir vor dieses Womo länger zu fahren; zweitens haben wir immer mehr Sightseeing
Touren gemacht und haben auf Stellplätzen oder frei gestanden;
und drittens haben wir bei unserem letzten Dänemark Urlaub auf einem
Campingplatz am Ringkobing Fjord einmal kritisch auf die Endabrechnung bei der
Abreise geschaut. Da kamen wir dann plötzlich zu der Überzeugung, dass
50,-- € allein für Strom für 2 Wochen entschieden zu viel war (was
uns früher übrigens nie gestört hat).
Also musste eine Solaranlage her.
Selbstverständlich sollte dieses Unterfangen kein großes Loch in den Geldbeutel
reißen was bedeutete, dass ich Anschaffung und Montage der Anlage selbst
vornehmen wollte.
Zunächst stand die Dimensionierung der Anlage an. Im Internet findet sich eine
Fülle von Informationen was das Thema Photovoltaik im Allgemeinen und
Solaranlagen für Reisemobile im Besonderen anbelangt. Einfach bei Google ein
paar Schlagworte eingeben und die Recherche kann beginnen.
Viele Artikel beschäftigen sich mit der erforderlichen Größe der Anlage. Diese
lassen aber meistens außer Acht, dass es sich um eine Anlage für ein Reisemobil
handelt. Sicherlich kann man sein Mobil mit mehreren Quadratmetern Solar-Panel
zupflastern wenn man absolut sicher sein will das der kommende 3-wöchige
Winterurlaub bei trübem Wetter nicht vorzeitig wegen leerer Batterien
abgebrochen werden muss. Das andere Extrem ist der Womofahrer der nur auf
Campingplätzen mit Stromanschluß übernachtet. Der braucht nämlich keine
Solaranlage. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Es werden im Netz reichlich Formeln und Tabellen präsentiert mit denen die
erforderliche Größe der Anlage ermittelt werden soll. Im Wesentlichen werden
die Faktoren: Leistungsaufnahme der Verbraucher und Sonnenstand herangezogen.
So weit so gut. Was wie gesagt nicht berücksichtigt wird ist die Tatsache das
es sich um ein Reisemobil handelt. Will heißen, dass der typische Reisemobilist
nun mal nicht wochenlang auf einem Campingplatz herumsteht, sondern durch die
Gegend fährt und dabei nebenher die Batterien läd.
So habe ich die Dimensionierung unserer Anlage festgelegt und mich für ein 55
Watt Modul entschieden. Die Faktoren für die Entscheidung waren: Überwiegend
Sommerurlaub, weder Kompressorkühlschrank noch Klimaanlage und schon gar nicht
exzessives Fernsehen. Und einen Laptop habe ich auch nicht. Außerdem sind wir
meistens nicht länger an einem Ort. Wenn es nicht reicht kann man immer noch
auf einen Campingplatz oder Stellplatz mit Stromanschluß gehen um die Batterien
zu laden. Schließlich sind wir in Mitteleuropa unterwegs und nicht in der
Sahara.
Als Befestigung habe ich Kunststoffsockel gewählt die mit einem Spezialkleber
auf dem Dach angebracht werden. Hier ist dann aber kaum noch die Möglichkeit
gegeben die Sockel wieder rückstandsfrei zu entfernen, falls man das Womo
verkaufen und die Anlage mitnehmen will. Zumindest mein Händler ist von dieser
Befestigungsart nicht begeistert da er schon mehrfach diese Sockel bei
Gebrauchtmobilen hat aufwendig entfernen müssen.
Im Internet gibt es Komplettangebote die alle Komponenten und
Befestigungsmaterialien beinhalten. Für den halbwegs geübten Bastler sollte die
Montage kein Problem sein. Optimal ist es dann natürlich wenn der Solarregler
auf den Elektroblock des jeweiligen Reisemobils abgestimmt ist.
Bei der Anlage die ich montiert habe gab es Probleme mit der Maßhaltigkeit der
Kunststoff-Komponenten. So war die Parallelität der Sockel zur Dachoberfläche
nur durch Nacharbeit (Feilen) herzustellen. Daher ganz wichtig: Erst alles
zusammenbauen und ausprobieren, denn beim Kleben hat man nur einen Versuch.
Wichtig ist auch die Reihenfolge des Anschlusses des Mobils an den Regler. Hier
unbedingt die Bedienungsanleitung lesen.
Ob wir mit der Größe der Anlage zu Recht gekommen sind werde ich später
berichten.
So, hier nun ein paar Bilder vom Aufbau und von der Montage der Anlage:
Als Anschlußkabel für das Modul im Außenbereich habe ich 5-adriges ummanteltes Kabel verwendet da dieses über die Quetschverschraubung an der Dachdurchführung und an der Anschlußdose am Solarmodul perfekt abgedichtet wird. Daher sieht man oben auf dem Foto 4 Kabel aus dem Dach heraus hängen (ein Kabel wird nicht benötigt).
Bei unserem aktuellen Womo Dethleffs T 7013 habe ich natürlich auch sofort wieder eine Solaranlage montiert:
Home | Technik |