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Frankreich 2008  Teil 1

19.März -30. März 2008

Gefahrene Kilometer: 2843





Teil 2



 

Wetter.com verhieß nichts Gutes. Zwischen einem Hoch über dem Atlantik und einem Tief über der Ostsee bildete sich eine starke Nördliche Strömung die polare Kaltluft bis ans Mittelmeer transportierte. Selbst an der Mittelmeerküste sollten sich nur Temperaturen im einstelligen Bereich einstellen. Und wir hatten so auf milde Frühlingsluft in der Provence gehofft. Andere, "warme" Reiseziele, wenn man mal von der Atlantikküste absieht kamen auf Grund der knapp bemessenen Zeit nicht in Betracht.
Um 11.30 ging es denn endlich los und nach 20 Minuten standen wir denn schon auf dem Kölner Autobahnring in einem 6km langen Stau. Hätten wir besser vorher den Verkehrshinweis abgehört! Nach 50 Minuten löste sich die Blechlawine auf und wir hatten frei Fahrt. Dies war der einzige Stau in unserem Urlaub.
Unterwegs sagten wir uns: Wir wollen nicht zum Wintercamping! Denn es gingen nämlich dichte Schneeschauer in der Eifel herunter. Nach dem Tankstopp in Luxemburg war uns das Wetter aber dann wohl gesonnen und wir erreichten über Metz, Nancy und Dijon nach 660km, Beaune. TomTom führte uns zu einem Stellplatz kurz vor dem alten Zentrum. Der Stellplatz ist Teil eines großen Parkplatzes und hat 6 ausgewiesene Plätze. VE (Ver- und Entsorgung) ist möglich.


 
                             
 

 

Nach ruhiger Nacht begrüßte uns ein sonniger Morgen. Die Befürchtung, dass der große Parkplatz am anderen Morgen sich mit viel Lärm mit Autos füllen würde erwies sich als unbegründet. Vielleicht ist das im Sommer anders. Tipp: An der Tankstelle gegenüber gibt es morgens frisches Baguette. Sogar richtig Gutes, nicht das pappige Baguette aus dem üblichen Supermarkt-Teig aus dem man letztlich alles macht (große Brötchen, kleine Brötchen, lange Brötchen...) nein, richtiges Baguette: knusprig, krumm und kross.
Am nächsten Tag ging es bei bestem Wetter und Rückenwind zügig gen Süden bis Abfahrt Bollène am westlichen Rand der Provence. Dort fuhren wir direkt nach Vaison la Romaine (Siehe) zur örtlichen Kooperative um Wein zu kaufen. Im letzten Jahr erstanden wir dort noch einen ausgezeichneten 2005 Cote du Rhone für 2.50€/L. Der 2006 ist nicht ganz so gut dafür aber etwas günstiger und als guter Tafelwein taugt er allemal.


 

Weinkauf in der Cave Cooperative in Vaison la Romaine:
 

Einmal volltanken bitte!

 

 
                                                 
 
           
 
 

Am nächsten Morgen war die Sonne weg aber dafür die Kälte geblieben. Aber wenigsten regnete es nicht. Der Stellplatz in Vaison hat mittlerweile eine VE Station deren Benutzung 5€ kosten soll. Wie das funktioniert haben wir allerdings nicht herausgefunden. Man konnte alles benutzen und nirgendwo Geld einwerfen. Nur ein Hinweisschild wegen der 5€ war dort angebracht.
So starteten wir unsere Provence-Tour die bereits nach ca. 15km endete. Zumindest für den ersten Tag nämlich in dem verwinkelten Örtchen Gigondas.


 
      
 

 

Dieses 700 Seelen Dorf schmiegt sich an den Westhang des Gebirges Dentelles de Montmirail und ist über Frankreichs Grenzen hinaus bekannt durch seinen Weinbau. Im Ort kann man mehreren Stellen Wein degustieren. Unterhalb des Ortes befindet sich ein kostenloser Stellplatz ohne VE. Baguette Nachschub liefert die im Ort befindliche Epicerie, in diesem Fall mehr ein Tante Emma-Laden. Dieser höchsten 4 x 4 Meter große Laden wird mit Engagement von einem Paar betrieben und bietet alles notwendige, aber auch so manche Dinge die man nicht ohne weiteres in jedem Geschäft bekommt, zum Beispiel selbsteingelegte, und in diesem Fall sehr schmackhafte Oliven.


 
                     
 
 

     
 


 

Die freundliche, deutschsprechende Dame in der Touristeninforation erklärte uns in welchem der zahlreichen Weinläden man am besten einkaufen kann. In einem Laden werden die Weine von mehreren Bauern angeboten und wie man uns versicherte, zum selben Preis wie direkt beim Erzeuger.
Alle angebotenen Weine waren in kleinen 0,3l Fläschchen am Verkaufstresen vorhanden und dann konnte das Probieren auch schon losgehen.


 
                                         
 
 
 

Wir schauten erst einmal wie es die Franzosen machten und waren nicht schlecht erstaunt dass manchmal die ganze Familie an der Weinprobe beteiligt war. Es wurde probiert, diskutiert und wieder probiert und so ging locker eine halbe Stunde dafür drauf. Wer nun meint dass diese Familie anschließend mit diversen Kisten Wein abziehen würde sah sich getäuscht. 2, maximal 3 Flaschen wechselten den Besitzer. Und da das alle so machten, taten wir dem gleich. Wir entschieden uns dann aber nach einer halben Stunde für immerhin 6 Flaschen mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.
Da das Wetter immer sonniger wurde und der Wind mehr und mehr einschlief, beschlossen wir noch ein paar Tage an diesem ruhigen Ort zu bleiben. Hier ist offensichtlich für viele der Ausgangspunkt für ausgiebige Wanderungen durch die Dentelles de Montmirail. Auch sind Kletterpartien in den schroffen Felsen mit allen Schwierigkeitsgraden möglich.

An einem Morgen plötzlich großes Getöse. Mehrere Feuerwehrfahrzeuge sausten auf den Platz, Feuerwehrmänner sprangen heraus, brüllten Kommandos und rollten Schläuche aus als ob die ganze Gegend in Flammen stünde. Wir schauten uns verwundert um: kein Feuer, also eine Übung! Nach 20 Minuten war der "Brand" gelöscht die Schläuche wieder eingerollt und die Feuerwehrmänner samt Autos verschwunden. Trotzdem konnte man sie noch den ganzen Tag mit ihren Sirenen in der Nähe hören. Das letzte mal so gegen 19.30 allerdings nur noch ein Fahrzeug mit verhaltenem LaLüLaLa. Wahrscheinlich wurden jetzt nur noch die "Brände" gelöscht die man üblicherweise mit geistigen Mitteln bekämpft.


 
                                  

 

 

Der Wind nahm wider zu und die Nächte waren sehr kalt. Allerdings scheint Gigondas ein von der Sonne verwöhnter Ort zu sein. Rundherum regnete es des Öfteren und hier war es trocken. Doch an einem Morgen die Überraschung: In der Nacht war Schnee gefallen, nicht viel aber es reichte um die Gegend gut einzupudern. Und das auf 200Meter Höhe!


 
   
 

 
 

Wenig später hatte die Sonne aber die Frühlingshafte Ansicht wieder hergestellt und wir brachen auf. Erst über die Dentelles de Montmirail (lohnenswerte Fahrt!) nach Malaucène (hier gibt es kostenlose VE) und dann auf direktem Weg an die Küste wo wir auch die passenden Temperaturen zum Sonnenschein zu finden hofften.

 

Dentelles de Montmirail
 

               
 

Teil 2








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