Home Reiseberichte




Korsika 2005  Teil 2





Teil 3



 

In Porto angekommen suchten wir dann einen Campingplatz denn an Freistehen ist in den Touristenhochburgen Korsikas nicht zu denken. Viele attraktive Bereiche sind durch Barrieren für Wohnmobile gesperrt. Der zunächst aufgesuchte ebenerdige und in Strandnähe befindliche Camping Municipal hatte zu der Zeit noch geschlossen. Wir fuhren daher zu einem zentral im Ort gelegenen Campingplatz Sole e Vista. (GPS:  42°15.8221N  008°42.6600E    42.263702   8.711000) Einen solchen Platz hatten wir bis dahin noch nicht erlebt. Er ist in den steilen Hang hineingebaut und nur über enge Serpentinen befahrbar. Große Womos müssen hier ein wenig "zaubern". Mit ein wenig Glück erwischt man einen Terrassenplatz mit Ausblick auf die Bucht von Porto.


 
     
 
 

 

Mit einem solchen Platz hatten wir kein Glück und noch weniger Glück hatten wir mit dem Wetter. Es hat wie aus Kübeln geschüttet sodass uns wir uns 2 Tage in unser Womo verkrochen haben. Porto selbst hat eine außergewöhnliche Lage in einem Einschnitt in der Küste an einer Flussmündung und ist touristisch voll erschlossen.

Wenn man die Straße von Porto nach Süden fährt kommt man an den Calanches vorbei. Die Calanches sind bizarre Felsformationen die ihre Formen durch Erosion an unterschiedlich hartem Gestein erhalten haben. Die Straße führt hier direkt an der Küste entlang und ist für Fahrzeuge mit einer Länge von über 13m gesperrt. Dies hat auch seine Berechtigung. Man bewegt sich am besten im Radlertempo und ist auf Gegenverkehr der hier zahlreich vorhandenen Touristen vorbereitet. Für ein Ausweichmanöver kann auch Rückwärtsfahren erforderlich sein. Wenn man es irgendwie schafft sollte man in einer Nische anhalten und die sehenswerte Landschaft genauer betrachten.

 

     

 

 

Nach einem guten Kilometer ist diese Attraktion vorüber, die Straße wird breiter und man rollt auf gut ausgebauten Asphalt immer an der Küste lang gen Süden. Hier reiht sich Bucht an Bucht wovon jede zum Verweilen einlädt.


 
                
 
 



                                                                                   
 



 
Aber unser nächstes Ziel heißt Filitosa.

Auf unserer Tour nach Süden lassen wir Ajaccio rechts liegen und arbeiten uns auf der Küstenstraße weiter vor. Das mit dem vorarbeiten ist wörtlich zu nehmen den die Küstenstraße D155(laut Michelin immerhin gelbe Kategorie) wird irgendwann oben in den Bergen dermaßen schlecht das wir nur noch im Schritttempo voran kommen. Nicht empfehlenswert! Es wird hier und da saniert aber wann das ganze fertig sein wird ist schwer abzuschätzen. Unser Ziel für die Übernachtung ist Porto Pollo (nicht zu verwechseln mit Porto Pollo auf Sardinien) wo wir einen ruhigen kleinen Hafen erwarten an dem wir nächtigen können. Dies haben wir auch vorgefunden, jedoch war der Hafen explizit für Wohnmobilübernachtungen gesperrt. Schade, denn diese vom Tourismus nur leicht gestreifte Umgebung hatte uns gefallen.


 
         
 

 
 

Also suchen wir nach einem Campingplatz in der Nähe. Doch beide in dem Ort gelegenen Plätze hatten noch geschlossen. Der nächste geöffnete Platz war offensichtlich für Womos nicht geeignet (tief hängende Äste) und machte auch sonst keinen einladenden Eindruck und war auch sehr teuer. Da es schon spät geworden war beschlossen wir nach Filitosa zu fahren in der Hoffnung unterwegs eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Die hier befindliche Menihre Ausstellung war bereits geschlossen und wir fuhren auf einen daneben liegenden Wiesenparkplatz. Zu unserer Überraschung fanden wir dort ein kleines Zelt mit einer Radlerin vor. Sie hieß Barbara und kommt aus dem Vorarlberg. Sie hatte eine berufliche Auszeit genommen um mit dem Rad über Korsika, Sardinien, Italien, Griechenland und Türkei eine Mittelmeerrundfahrt zu unternehmen. Auch sie hatte kein Glück mit Campingplätzen gehabt und hatte bei der Ausstellungsleitung darum gebeten auf der Wiese übernachten zu dürfen. Dies wurde ihr gestattet und so stellten wir uns daneben und quatschten bei einigen Gläser Rotwein noch lange über Korsika und Land und Leute.
Am anderen Morgen war Barbara bereits früh morgens unterwegs und wir machten uns an die Ausgrabungsstätte der aus der Frühzeit stammenden Felsstatuen. Die Ausstellung ist liebevoll hergerichtet und gehört zum Pflichtprogramm eines Korsikatouristen.


 
     
 

 

Unser nächstes Ziel waren die heißen Quellen von Caldane. Wir fuhren weiter bis Sartene um dort Richtung Osten Richtung D148 abzubiegen.
 
                                               
 
 

Hier kann man unterwegs noch die Spin a Cavallo besichtigen, eine aus behauenem Felsgestein errichtete Brücke über einen Fluß. Bei der Brücke fragt man sich wo für sie errichtet worden ist denn man kann sie aufgrund des spitzen Winkels nur zu Fuß überqueren. Auf jeden Fall ist sie ein beliebtes Fotomotiv zumal eine unterhalb der Brücke liegende Furt interessante Foto-Perspektiven bietet (vorausgesetzt sie ist nicht gerade überflutet).


 
     
 

 

Ein wenig von der Brücke entfernt liegen die warmen Quellen von Caldane. Wenn man über die D148 dorthin fährt ist zu beachten dass es hier eine Stahlbrücke über einen Fluss gibt die für Fahrzeuge über 3.5t gesperrt ist obwohl sie recht solide gebaut zu sein scheint.
An den heißen Quellen befindet sich ein Restaurant bei dem man einen kleinen Obolus von 3.50Euro entrichten muss um dann in einem 2x6m großen und 1.20m tiefen Becken für genau 20 Minuten Platz nehmen zu dürfen. Auf großen Tafeln wird auf die heilenden Kräfte und die Auswirkungen auf die Gesundheit hingewiesen. Zu lange Anwendung (daher die 20 Minuten) könnten schädlich sein. Und so lassen sich die Badegäste vorsichtig, sich gegenseitig bedeutungsvolle Blicke zuwerfend, in das Wasser sinken.
Ich glaube eher dass die 20 Minutenbegrenzung bei zu großem Andrang Platzprobleme in der etwas größeren Badewanne vermeiden soll. Trotz alle dem, der Aufenthalt in dem angenehm temperierten, und ständig aus der Quelle nachsprudelnden Wasser tut gut und somit ist dieser Abstecher von der Küste durchaus gerechtfertigt.


 
                                 
 


 
 

Weiter geht es an der Küste nach Südosten Richtung Bonifacio. Unterwegs liegen diverse laut Reiseführer sehenswerte Buchten. Die erste die wir besichtigen ist die Bucht von Tizzano , welche über eine gut ausgebaute von der Hauptstraße abzweigende Stichstraße (D48) zu erreichen ist. Unterwegs gibt es noch eine Menhire Ausstellung zu besichtigen. Einen direkten Strandzugang haben wir nicht gefunden so dass wir uns auf den Weg zur Bucht von Figari machten. Am nördlichen Ende der Bucht (Zufahrt mitten im Ort Pianotolli) fanden wir nicht nur einen kleinen Jachthafen sondern auch einen einfachen und preiswerten Campingplatz mit Baguette- Service. (GPS:  41°28.5658N  009°02.7386E  41.476097  9.045643 ) Überhaupt, ein Campingplatz kann liegen wo er will, wenn man morgens nicht fußläufig das Frühstücksbaguette erreichen kann dann taugt er nichts.
Eine passierbare Zufahrt (ohne Höhenbeschränkung ) zum Strand haben wir nicht gefunden so dass wir anschließend das südliche Ufer untersucht haben. Hier gibt es, neue groß angelegte Parkmöglichkeiten die auch mit dem Womo erreichbar sind. Die direkte Zufahrt zu den schönsten Strandabschnitten ist zwar nicht möglich aber die Enfernung zum Wasser beträgt einen halben Steinwurf. Dies ist auch gut so denn parkende Womos an diesen wunderschönen Strand sehen wirklich nicht schön aus.


 
     
 

 


                                                                 
 
 


 
Die nächste Bucht von Tonnara war dank beiseite geklappter Höhenbarken fast bis in Strandnähe erreichbar. Für das leibliche Wohl sorgt hier ein am Wasser gelegenes Restaurant.
 
 
     
 
 

 
 

Unser nächstes Ziel sollte die Kathedrale von Trinite sein, jedoch war die Zufahrtsstraße laut Verkehrsschild für Fahrzeuge über 2.50m gesperrt. Da die Straße am Anfang sehr schmal erschien und vielleicht irgendwann durch eine Barriere auch physikalisch gesperrt sein konnte und unser 7-Meter Mobil nun mal nicht wie ein Smart gewendet werden kann zogen wir es vor auf diese Attraktion zu verzichten. Dieses war schade da laut Schulz Reiseführer hier eine freie Übernachtungsmöglichkeit sein sollte. Vielleicht hat man deshalb die Straße gesperrt.
Unser nächstes Ziel war Bonifacio.


 
 



Teil 3








Home Reiseberichte