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Korsika 2005  Teil 3





Teil 4



 

Laut einem großen deutschen Campingführer gibt es in der Nähe von Bonifacio keinen Campingplatz. Der nächste Platz sollte erst 5km entfernt sein. Da Bonifacio eine Touristenhochburg ist und somit auch Langfinger anzieht wollten wir unser Womo auch nicht unbeaufsichtigt auf einem Parkplatz stehen lassen obwohl es viele bewachte (natürlich gebührenpflichtig) Parkplätze gibt. Aber je voller ein Parkplatz desto unübersichtlicher ist er.
Zu unserer Überraschung fanden wir die Lösung unserer Probleme in Form eines Campingplatzes ca. 300Meter vom Hafen entfernt. Dieser einfache und preisgünstige Platz (15Euro, im Grunde sind es 2 kleine Plätze mit einer Reception) bietet die Möglichkeit völlig entspannt Bonifacio in aller Ruhe fußläufig zu erkunden. Wir gönnten uns hier 2 Übernachtungen und genossen diesen unvergleichlichen Ort auf dieser Insel. Zur Vorbereitung auf diese Stadt sollten einschlägige Reiseführer studiert werden die den Ort besser beschreiben können als ich hier auf dieser Seite. Daher hier nur ein paar Bilder. Unbedingt empfehlenswert ist eine Bootstour um Bonifacio herum.


 
     

 
GPS:  41°23.5595N  009°09.9553E  41.392658   9.165922

     
 
 

Nun sollte der sportliche Teil des Urlaubs kommen: Windsurfen. Auf Internetseiten hatte ich Informationen über die diversen Möglichkeiten gesammelt. Erstes Ziel war die Bucht von St. Manza. Hier blies auch ein guter 4er Wind auflandig aus Südost und es waren auch bereits einige Surfer auf dem Wasser. Allerdings sind die Parkmöglicheiten an der Bucht für große Womos gering und im hinteren Teil ohnehin durch eine Höhenbarriere gesperrt. Da es immer wieder Zeitgenossen gibt diees schaffen mit einem Womo 3 Parkmöglichkeiten zu blockieren und wir daher keinen akzeptablen Platz am Wasser fanden viel die Entscheidung leicht auf das Surfen zu verzichten und statt dessen ein wenig weiter oben in der Bucht die Satteliten-Schüssel auf zubauen und die Formel1 Übertragung aus Monaco zu sehen (und nur des wegen schleppe ich Schüssel und Glotze mit mir herum) Unversehens hatten wir 2 10- und 11-jährige deutsche Touristenkinder bei uns im Womo die ganz happy waren dass sie hier in der "Wildnis" doch noch Formel 1 sehen konnten. Der besorgte Vater entschuldigt sich für seine Sprösslinge und wir beruhigten ihn und schauten ein spannendes Rennen.


 
                       

 

Nach dem Rennen sahen wir uns hoch einen weiteren Surfspot in der Bucht von Piantarella an. Dieser Strandabschnitt ist allerdings nur über eine katastrophal schlechte Straße (wird zurzeit saniert) erreichbar. Es war mittlerweile spät geworden und wir mussten uns entscheiden wo wir die Nacht verbringen wollten. Wir entschlossen uns Richtung Porto Vecchio zu fahren und unterwegs nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.

 


                                                         
 
 
 

Auf einer Internetseite hatte ich einen offiziellen Stellplatz vor einem Campingplatz auf der Straße nach Porto Vecchio gefunden. Dieser Platz ist allerdings recht klein (3Womos) und liegt direkt neben der belebten Hauptstraße. Wir fuhren daher weiter und sahen ein Zufahrtschild zur Bucht von Rondinara mit Hinweis auf einen Campingplatz. Die Bucht von Rondinara die wegen ihrer Form häufig als Postkartenmotiv zu finden ist zwar nicht als Surfrevier bekannt, trotzdem bogen wir kurz entschlossen in die schmale und holprige Straße ein und gelangten nach 6KM zu einem gut ausgestatteten Campingplatz oberhalb der Bucht. Das Highlight des Platzes ist ein großer Pool mit Blick auf die Bucht. Der Preis für die Übernachtung betrug 15€ und kann als günstig bezeichnet werden.
Aus Surfersicht kann man leider nicht mit dem Womo direkt an den Strand fahren so dass man das Material an den Strand schleppen muss. Andererseits würden Womos am Strand auch den herrlichen Anblick der Badebucht stören. So muss man auf einen nahe gelegenen, kostenpflichtigen Parkplatz ausweichen.


 
     
GPS: 41°28.4503N  009°15.6385E   41.474172    9.260642
 

Unter wegs machtne wir noch Halt am Strand von St. Gulia. Der Anblick der sich hier dem Beucher bietet ist Karikik pur. Da touristisch voll erschlossen sind hier Wohnmobile eher unerwünscht. Es gibt zwar 500 Meter vom Strand entfernt eine Parkmöglichkeit, aber die Art und Weise wir von einer Jeep-Patroullie regelrecht abgefangen und weggeleitet wurden ließ uns deutlich spüren daß wir hier unerwünscht sind. Schade!


 
                   
 

 

Eine weitere Surfmöglichkeit sollte am Strand von Palombaggia gegeben sein. Kurz vor Porto Vecchio verließen wir die Hauptstraße und bogen rechts auf eine laut Michelin weiße Straße ab die schmal und kurvenreich durch die hügelige Küstenlandschaft führt. Der Anblick der einzelnen Buchten war recht viel versprechend doch so recht kamen wir nicht an das Wasser heran. Wir sahen immer wieder am Straßenrand parkende Autos und mit Badeutensilien bewaffnete Familien die auf schmalen Schotterpisten Richtung Strand liefen.
Plötzlich stießen wir auf ein großes, weißes Holzschild auf dem ein blaues Womo abgebildet war: Parking 24h. Etwas zögerlich fuhren wir den steilen zunächst betonierten und dann geschotterten Weg hinab. Das Gelände was wir erblickten sieht aus wie ein terrassenförmig angelegter Campingplatz und tatsächlich standen hier ver steckt unter hohen Eukalyptusbäumen hier und da Womos.

Aber irgendetwas stimmte hier nicht.

Wir fuhren nach unten bis an den Strand. Sofort kam aus einer kleinen, aber ordentlich angelegten Strandbar ein südländisch aussehender Mann auf uns zu und bevor ich mir ein paar Brocken Französisch für eine Frage zurechtlegen konnte sagte er auf deutsch: Sie können hier parken, 24 Stunden, erste Nacht 20€, 2.Nächte 30€ und dann mal sehen.
Ein wenig verdutzt erfuhren wir das wir auf einem kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz gelandet waren. Zu der wechselvollen Geschichte dieses Platzes später mehr.

Wir suchten uns einen schönen Platz einen Steinwurf vom Strand entfernt aus und richteten uns häuslich ein, Wasserstelle in der Nähe und Strom ist inklusive. Zwischen den Bäumen konnten wir sogar ein wenig Meer sehen. Wir beschlossen sofort, hier bleiben wir mindestens 2 Tage. Es wurden dann 4.


 
     
 
GPS: 41°32.9571N  009°18.4356E    41.549285    9.307260
 

Durch die Strandbar war die morgentliche Baguett-Versorgung gesichert und somit konnten wir uns sorglos dem Strandleben hingeben was nach der Fahrerei der letzten Tage auch sehr gut tat. Einziger kleiner Nachteil war die Tatsache dass die Versorgung mit Lebensmittel nur über einen ca. 3km entfernten kleinen Supermarkt möglich war. 3km sind nicht viel aber hier sind die Höhenmeter die hier an der gebirgigen Küste überwunden werden müssen, nicht mit eingerechnet. Voll bepackte Fahrräder bei sengender Hitze Bergauf schieben ist wirklich kein Vergnügen. Tipp: Bevor man hier hinfährt Vorräte ergänzen!

An einigen Tagen hatte wir auch Wind so dass wir zum Surfen gekommen sind. Allerdings stören einige Felsen in Mitten der Bucht je nach Windrichtung sodass man aus der Bucht herausfahren muss um gleichmäßigen Wind zu bekommen.

Guiseppe, ein Sarde ist der Besitzer des Platzes. Er ist mit einer Deutschen verheiratet und spricht italienisch, französisch, englisch und deutsch. Aus seiner Strandbar tönt den ganzen Tag leise und unaufdringlich Musik (Klassik, französische Chancons. Spanische Gitarrenmusik). Bei einem Glas (oder mehreren) korsischen Rose erzählt er uns die wechselvolle Geschichte des Platzes. Er hat das Gelände vor mehr als 10 Jahren gekauft als der Tourismus noch wenig ausgeprägt war. Das Areal wurde terrassenförmig angelegt und die Infrastruktur eines Campingplatzes angelegt. Dann gab es Ärger mit Behörden und Nachbarn wohl auch weil der Platz noch kahl und ohne Bewuchs war. Er musste alles abreißen und erhielt lediglich eine Genehmigung einen Parkplatz zu betreiben.
Mittlerweile stehen überall hohe Eukalyptusbäume und der Platz ist weder von der Straße noch vom Strand als Womostellplatz erkennbar. Einige Merkwürdigkeiten die an einen ehemaligen Campingplatz erinnern sind übrig geblieben wir zum Beispiel die Sanitäranlagen die vorm Abriss aus Stein gemauert waren. Für empfindlichere Naturen empfehlen wir hier ein Womo mit Vollausstattung (Naßzelle!).

Insgesamt haben wir uns hier sehr wohl gefühlt und können diesen Platz sehr empfehlen.


 
     
 

 

Am Vortag unserer Abreise von der Insel machten wir uns auf den Weg Richtung Bastia. Wir hatten am Biguglia Strand noch eine Übernachtung geplant um am Samstag stressfrei zum Hafen zur Einschiffung zu fahren. Die Starße an der Küste entlang ist im Gegensatz zur Westküste wenig spektakulär und man kommt zügig vorwärts. Bevor man zum Biguglia Strand kommt kann man noch südlich des Flughafens 2 Kirchen besichtigen wobei eine von größeren Ausgrabungen aus der Frühgeschichte der Insel umgeben ist. Der Abstecher lohnt durchaus.


 
                                                                                       
 
 
 

 
     
 

 
 

Teil 4








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