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Sardinien 2006 Teil 1
24.Mai - 12.Juni
Gefahrene Kilometer: 3769, davon auf der Insel 1695
Teil 2 |
Rechtzeitig haben wir uns an
Hand von Reiseunterlagen auf diesen Tripp vorbereitet. An dieser Stelle möchte
ausdrücklich den Womo-Reiseführer von Peter Höh empfehlen: Die schönsten Routen
durch Sardinien. Daher habe in diesem Bericht auch keine GPS Angaben gemacht
die ohnehin in diesem Reiseführer stehen. Die Anreise erfolgte über die Schweiz
nach Genua. Die Nacht-Fähre haben wir so früh wie möglich gebucht (im Januar)
und am Mittwoch den 24.Mai um 13.30 gings los. Wir haben uns für diese Variante
entschieden weil wir auf der Rückfahrt einen kompletten Urlaubstag sparen
gegüber einer Campingfähre ab Livorno oder Piombino. Außerdem wollten wir ein
großes Schiff da hier die Auffahrrampen für tiefliegende Womos mit langem
Überhang günstiger sind.
Termine und Route waren so gewählt dass wir mit dem Ferienreiseverkehr in
Süd-Deutschland möglichst wenig zu tun hatten. Vor der Abfahrt meldete das
Radio Staus auf der A5 und so wählten wir die Route durch Frankreich.
Leider kamen wir dann doch bei Straßburg das erste Mal in einen durch die Rushhour bedingten Stau. Staus sollten dann auch unsere weitere Fahrt begleiten. Das erste Mal getankt haben wir in Rixheim auf der A35 kurz hinter Mühlhausen. In dem kleinen Ort Sierentz haben wir auf dem ruhig gelegenen Marktplatz im alten Ortskern eine ruhige Nacht verbracht.
Am Morgen haben wir etwas gebummelt und sind erst um 9.15 losgefahren. Dies sollte sich später rächen denn in Basel bei der Einreise gerieten wir in den ersten Stau. Den 2. Stau hatten wir dann vorm Gotthardt-Tunnel. (3km) und den 3. dann nach dem Tunnel vor einer Baustelle. Den letzten Stau hatten wir dann vor der Mautstation Mailand. Auch wenn wir genügend Zeitreserve eingeplant hatten, Staus kosten Nerven. Lieber ohne Stau fahren auch wenn man viel zu früh da ist. In unserem Fall waren wir aber erst um 18.15 Uhr am Hafen in Genua. Die letzten 20 Kilometer Autobahn vor Genua haben es in sich: Steigungen, Gefälle und engste Kurven. Trotzdem wird man noch von 30Tonner LKW überholt.
Das Schiff, die MOBY Wonder
hat pünktlich abgelegt. Unsere Innenkabine war okay auch wenn die Betten etwas
hart waren. Vor dem Ablegen sammeln sich viele Passagiere an Deck, holen den
mit gebrachten Rotwein heraus und stimmten sich auf den kommenden Urlaub ein.
Die Ankunft erfolgte am Morgen mit halbstündiger Verspätung. Unser Plan war es
über Golfo Aranci an der Costa Smeralda rauf zu fahren. Auf der Küstenstraße
haben wir auf einem kleinen Parkplatz mit herrlichem Blick über die Bucht von
Golfo Aranci gefrühstückt.
Mit dem Womo an den Strand
heran zukommen ist nicht leicht an der Costa Smeralda und wir haben es auch gar
nicht richtig versucht. Zu Pflichtprogramm gehört der Bärenfelsen am Capo
d'Orso bei Palau. Neben den bizarren Felsformationen hat man von hier oben
einen herrlichen Blick über die Küste und die vorgelagerte Insel St. Madalena.
Apropos Bärenfelsen, diese "Konstruktion" würde wahrscheinlich jeden
Statiker zur Verzweiflung treiben. Warum dieses bisher nicht umgefallen oder
abgebrochen ist, bleibt mir ein Rätsel..
Vom Capo d'Orso wollten wir
dann den bekannten Surf-Spot Porto Pollo (oder Porto Puddu) in Augenschein
nehmen. Während die guten Surfbedingungen überzeugten, fielen jedoch überall
negativ die Womo-Verbotsschilder in Auge. Es waren auch keine Womos zu sehen.
Und als man uns dann direkt vor der Nase auf der vorgelagerten Insel die
Schranke schloss, haben wir uns gesagt, hier sind wir nicht willkommen. Deshalb
ging's weiter Richtung Westen. Leider hatte der von uns ins Auge gefasste
Campingplatz (Camping Arcobaleno,machte einen guten Eindruck) noch geschlossen.
Es ist halt, wie wir noch häufiger feststellten, noch keine Saison.
Unser nächstes Ziel war St. Teresa de Gallura. Der im Reiseführer von Peter Höh
beschriebene Stellplatz (Parkplatz mit Müllcontainern für ca. 8 Mobile)
war dank GPS schnell gefunden. Er liegt allerdings etwas außerhalb der Stadt
und ist etwas durch die vorbeiführende Straße durch Lärm beeinträchtigt der
sich aber abends beruhigt. In der Vorsaison dürfte es aber kein Problem sein
auf dem großen Parkplatz direkt vorm Ortskern zu übernachten (GPS 41°14.3025'N
009°11.3441'E 41.238375 9.189068). Die Nähe zur lebhaften City mit Einkaufsmöglichkeiten
und Restaurants ist hier sehr vorteilhaft. Unser mittlerweile entstandenes Ver-
und Entsorgungsproblem löste ein freundlicher älterer Herr an der hier befindlichen
öffentlichen Toilettenanlage. Gegen einen geringen Obolus konnten wir hier
unsere Toilette entsorgen und unseren Frischwassertank auffüllen.
Was wir hier das erste mal und später des Öfteren feststellten: die Bewohner
der Insel sind sehr freundlich auch wenn man wie wir kein Italienisch spricht.
Der Besuch von St. Teresa ist auf jedenfalls lohnenswert. Korsika ist hier in
Sichtweite und auch mit der hier abgehenden Fähre erreichbar.
Bekannt ist St. Teresa aber auch durch das Kap Capo Testa. Ein Besuch der wilden Felsformationen lohnt auf jeden Fall. Nachdem wir die Schweißtreibende Besichtigung des Caps hinter uns gebracht hatten, stürzten wir uns an der Spiaggia Rena Majore (10km südlich von St Teresa) in die erfrischenden Fluten und verbrachten den Rest des Tages am Strand was uns einen ordentlichen Sonnenbrand einbrachte. Seit dem wir auf der Insel angekommen sind hatten wir durchweg Temperaturen um die 30 Grad und das Wasser hatte durchaus Badetemperaturen. Den Strand erreicht man hier allerdings nur wenn man die riesigen Womo-Verbotsschilder missachtet. In der Vorsaison ist das wohl kein Problem (diese Angabe ist ohne Gewähr).
Es ging an der Küste entlang bis Paduledda .Von hier aus ins Landesinnere mit Besuchen von Valle de la Luna und dem sehenswerten Ort Aggius. Die nächste Nacht verbrachten wir bei Tula direkt am Seeufer des Lago del Coghinas. Zuvor haben wir die Kirche Nostra Signora die Castro besichtigt. Hier kann man kostenlos die Wasservorräte ergänzen.
Theoretisch kann man auf
kurzem Weg von der Kirche den Ort Tula erreichen. Praktisch scheitert es jedoch
an einer nur 2.2 Meter breiten zu querenden Brücke. Also muss man einen Umweg
fahren. Der Ort Tula liegt abgelegen von der Hauptstraße und ist vom Tourismus
wohl nicht sonderlich berührt worden. Auf jeden Fall wurden wir als wir mit dem
Womo in den Ort vordrangen von allen Seiten genau beobachtet. Die
Ortsbesichtigung war beendet als es mit unserer Landjacht nicht mehr weiterging
und wir wenden mussten. Dies sollte uns auf unserer Tour noch des Öfteren
passieren.
Bei Tula gibt es direkt am Seeufer einen recht aufwendig angelegten Parkplatz
auf dem wir die Nacht mit 3 anderen Womos verbracht haben.
Die Nachtruhe wurde jedoch
jäh von jugendlichen Autofahrern beendet die uns mit durchdrehenden Rädern und
lautem Gehupe einen Besuch abstatteten. Die nun folgende nächtliche Inspektion
des Womos mit Taschenlampe auf etwaige andere Überraschungen hatte aber
wiederum etwas Gutes. Wir erblickten nämlich einen Sternenhimmel wie wir ihn
lange nicht mehr gesehen hatten. Wohl durch die klare Luft war die Sicht so gut
dass sogar eine Sternbild wie der große Wagen welches sonst gut auszumachen
ist, in diesem Sternenmeer regelrecht unterging.
Seit Landung auf der Insel hatten wir immer klaren Himmel gehabt so dass
tagsüber die Temperaturen rasch auf über 30 Grad stiegen. Wir waren froh dass
unser Womo über eine Klimaanlage verfügt.
Am nächsten Tag stand die Besichtigung des Nuraghe Losa und der Thermen von
Fordongianus auf dem Programm. Weitere Details bitte den einschlägigen
Reiseführern entnehmen.
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