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Sardinien 2007 Teil 1
22.Mai - 17.Juni
Gefahrene Kilometer: 3955, davon auf der Insel 2020
Teil 2 |
Für die Anfahrt nach Genua
hatten wir wieder ein großzügiges Zeitpolster eingeplant um die bereits im
Dezember 2006 gebuchte Fähre nicht zu verpassen. Wie im letzten Jahr war eine
Nacht-Fähre mit Kabine gebucht. Dies ist zwar etwas teurer, aber wir sparen dadurch
einen Urlaubstag.
Diesmal ohne Stau auf dem Kölner Ring gelangten wir zügig voran. Die Route war
die gleiche wie im letzten Jahr: A61 bis Kreuz Mutterstadt, dann über Neustadt
an der Weinstraße durch Frankreich nach Basel. Dann Gotthard Tunnel, Mailand,
Genua.
Der Stau in Straßburg hielt sich in Grenzen und so gelangten wir bereits
in 6 Stunden nach Basel. Zuvor fand TomTom noch eine preiswerte Tankstelle
in St. Louis kurz vor Basel welches wir gegen 20 Uhr passiert hatten. In
Dagmersellen kurz vor Luzern fuhren wir ab und übernachteten in Schötz abseits
der Hauptstraße auf einem kleinen Parkplatz im Schatten eines Kirchturms.
Um 7.30 h fuhren wir ohne Frühstück los. Dies wollten wir nach der Durchfahrung des Gotthard Tunnels nachholen. Ohne Stau ereichten wir dann auch zum Frühstück den Rastplatz Gottardo Süd. Im letzen Jahr hatten wir uns noch von Stau zu Stau gequält. Auch den Autobahnring von Mailand passierten wir ungehindert. Wir hatten noch viel zu viel Zeit!
Also runter von der Autobahn
und einen Abstecher in die Po-Ebene. Aber was wir sahen war nichts Besonderes.
Wahrscheinlich muss man sich besser vorbereiten.
Wir fanden einen kleinen Platz am Fluss bei Villavernia wo wir den Nachmittag
vertrödelten.
Gegen 18.00 Uhr erreichten wir (zu früh) den Hafen von Genua. Immer wieder
beeindruckend die letzten 50 Autobahn Kilometer durch die Berge! Enge Kurven,
Tunnel, Brücken und das Ganze bei teilweise starkem Gefälle.
Die Einschiffung begann bereits um 19.00 Uhr (Abfahrt 22.00 h), so dass wir uns
in aller Ruhe einen ruhigen Platz auf dem Promenaden-Deck sichern und ein
Fläschchen von unserem im Frühjahr aus Frankreich mitgebrachten Rotwein und
Käse genießen konnten.
Pünktliche Ankunft in Olbia um 7 Uhr. Ausgiebiges Frühstück auf dem gleichen Parkplatz wie im letzten Jahr kurz vor Golfo Aranci. Der Versuch hier an den Strand zu kommen schlug fehl weil alle Zufahrtstraßen für Womos gesperrt sind.
Nach einem kurzen Bummel durch Golfo Aranci Besichtigung des Strandes Spiaggia Marinella (41.00381 9.55295). Hier gibt es einen Parkplatz direkt am Strand der auch für größere Womos problemlos erreichbar ist. Wir haben hier nur Camping Verbotsschilder und keine Womo-Verbotsschilder gesehen. Es war noch früh. Daher fuhren wir weiter an der Costa Smeralda nach Norden. Es war heiß und schwül so dass wir unterwegs kurz entschlossen an der Straße zwischen Porto Rotondo und Portoscuso an einem kleinen Parkplatz direkt am Meer ein Bad nahmen.
Unser nächster Stopp war in Porto Cervo. Im letzten Jahr haben wir hier noch überall Womo-Verbotsschilder gesehen. Diesmal waren sie verschwunden und wir fuhren bis auf den großen Parkplatz südlich der Hafeneinfahrt. Wir parkten und machten einen ausgiebigen Spaziergang durch den vollsynthetischen Ort. Man kann über den Ort und einige andere Orte an der Costa Smeralda denken was man will. Es ist den Verantwortlichen gelungen typische Bausünden von Ferienorten erfolgreich zu vermeiden. Die Häuser passen sich in die Landschaft ein und ich denke das dies der beste Kompromiss für dies Gegend ist. Hochhäuser findet man hier auf jeden Fall nicht!
Nächstes Ziel: San Pantaleo. Hier konnten wir
an der mitten im Ort gelegenen Wasserstelle unseren Vorrat ergänzen. San
Pantaleo ist ein gewachsener Ort im Gebirge der Gallura. Nach einer guten Pizza
im örtlichen Restaurant suchten wir uns einen ruhigen Parkplatz im Ort für die
Nacht. Dies war nicht ganz unproblematisch da die Straßen sehr eng und steil
sind.
Am nächsten Tag war Kultur angesagt: das Gigantengrab von Coddu Vecchiu und der
Nuraghe La Prisciona welcher ca. 500 Meter vom Grab entfernt liegt. An diesem
finden allerdings zu Zeit Ausgrabungen statt so dass er nicht besichtigt werden
konnte. Dafür fanden wir gut im Wald versteckt ei Dixi Klo welches unser
mittlerweile entstandenes Entsorgungsproblem löste.
Dummerweise fand meine Bio-Navi in der Touristeninformation bei Coddu Vecchiu ein Verweis auf den Nuraghe Santu Antine und bestand auf sofortige Besichtigung. Also machten wir noch einen "kleinen" Schlenker bevor die Tour entlang der Ostküste nach Süden beginnen sollte. Santu Antine war schnell erreicht und auch schnell besichtigt.
Nun stand die Suche nach
einem geeigneten Übernachtungsplatz an.
Plan A: Malerischer kleiner Parkplatz am Lago Bidighinzu kurz hinter Thiesi. Leider
endete die einzige (sehr schmale) Zufahrt zum See vor einem Gittertor.
Glücklicherweise war gerade genug Platz zum Wenden sonst hätten wir 2 km
rückwärts fahren müssen. Also nix mit "malerisch".
Plan B: Ruhiger Parkplatz in der Innenstadt von Thiesi. Der Ort ist allerdings
recht lebhaft und alles andere als ruhig. Wider nix!
Plan C: Laut Reiseführer Peter Höh Picknickplatz an Quelle auf der Straße nach
Romana. Gefiel uns aber auch nicht weil zu nah an der Straße.
Also beschlossen wir dann in den nächsten Ort (Romana) zu fahren um uns in
irgendeine Nebenstraße zu stellen. Das war auch die richtige Entscheidung!
Manchmal dauert es eben ein wenig länger!
Kaum hatten wir einen ruhigen Platz gefunden sprach uns junger Mann an: Ihr
seid aus Köln? Wie es sich heraus stellte hatte er über 20 Jahre in Köln
gelebt. Mutter Kölnerin, Vater Sarde. So klein ist die Welt!
Romana ist wirklich ruhig und kann mit 2 touristische Highlights
aufwarten: eine Sonnenuhr (der gesamte Kirchenvorplatz ist eine große
Sonnenuhr) und Wandmalereien.
Unser
"Stellplatz" in Romana: N 40.483239 E 8.582899
Nach Auskunft des ehemaligen
Kölners wurde einen Maler beauftragt das Örtchen schöner zu gestalten.
Am anderen Morgen Frühstück mit Panini aus dem örtlichen Mini-Supermarkt (wenn
man ihn denn mal gefunden hat). Anschließend Weiterfahrt nach Monteleone Rocca
Doria, ein Ort auf einem gewaltigen Sandsteinfelsen. Enge Serpentinen (geht
auch mit großen Womos) winden sich den Berg hinauf. Oben findet sich ein nettes
Örtchen mit einem tollen Ausblick über den Lago del Temo.
Als Nächstes stand die
Besichtigung des Brunnenheiligtums Su Tempiesu bei Orune auf dem Plan. Wir
passierten den Ort Pozzomagiore und sahen Hinweisschilder auf Womo-Entsorgung.
(war uns bisher nicht bekannt).
Unterwegs kurzer Stopp bei Kirchlein und Nuraghe Santa Sabina.
In Orune ist die Zufahrt zum Brunnenheiligtum ausgeschildert. Ab dem Parkplatz des örtlichen Friedhofs führt eine schmale Teerstraße (mit Womos befahrbar) bis fast zum Eingang der zugehörigen Touristeninformation. Aber auch nur fast! Die letzten 600 Meter sind Schotterpiste wobei die ersten 300 Meter bergab noch befahrbar sind. Die letzen 300 Meter bergan können jedoch nur noch mit maximal VW Bussen bewältigt werden. Wir sind leider die Schotterpiste heruntergefahren. Da es keine Wendemöglichkeit gab, durften wir die Strecke wieder rückwärts zurückfahren. (bergauf mit Schotter). Das hat keinen Spaß gemacht. Also große Womos am Ende der Teerstraße besser parken. Es gibt allerdings in dem Bereich rege Bautätigkeit. Wenn wir aber die Dame in der Touristeninformation richtig verstanden haben dienen diese nur der Absicherung des Berghangs gegen Erdrutsche. Klingt plausibel, denn schließlich war Su Tempiesu auch einmal verschüttet. Die Besichtigung ist mit einer kleinen Wanderung verbunden und hat sich nach unserer Meinung auf jeden Fall gelohnt.
Zu vorgerückter Stunde hatten
wir keine Lust mehr nach einem geeigneten Übernachtungsplatz zu suchen. So sind
wir dann kurz entschlossen auf dem Parkplatz vor dem Friedhof stehen geblieben.
Eine gute Entscheidung!
Abends kamen noch einmal die Carabinieri vorbei, grüßten freundlich und
verschwanden wieder.
Die Nacht war etwas unruhig, das Wetter stellte sich von schwülem Sonnenwetter
auf Regen und Sturm um. Dies beeinflusste auch unsere Pläne für die nächsten
Tage.
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