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Sardinien 2008  Teil 2

07.Mai - 31. Mai 2008

Gefahrene Kilometer: 3549, davon auf der Insel: 1403

Teil 3
 

Am nächsten Morgen war die Sonne wieder da und wir setzten unsere Fahrt an der Küste fort.
Unterwegs kamen wir natürlich am Elefanten-Felsen vorbei und das unvermeidbare Fotoshooting begann. Dieser bizarr geformte Felsen mit integriertem Höhlengrab gehört neben dem Bärenfelsen am Capo d'Orso wohl zu den am meisten fotografierten Steinhaufen im westlichen Mittelmeerraum.


 
                                   
 

Castelsardo wurde nur gestreift weil wenig Parkmöglichkeit und zu viel Trubel.
 
                    

Unser nächstes Ziel war Stintino. Müßig hier diesen Fleck zu beschreiben. Weißer Sand, türkisfarbenes Wasser eingebettet in wilde Felsformationen haben dieses Fleckchen zu einem Top-Badeort werden lassen mit allen Vor- und Nachteilen. Man muss es gesehen haben. Selbstverständlich gibt es hier überall Campingverbotsschilder. Trotzdem standen und fuhren hier überall Womos herum. Während wir die Ringstraße am La Pelosa Strand entlang fuhren entdeckten wir zufällig ein Schild "Autocaravan" welches auf einen offiziellen, kostenlosen Stellplatz ohne VE deutete. (N40.96050 E 8.21160) Dieser liegt nur durch die Straße und einer Pizzeria getrennt direkt am Strand. Wir vermuten allerdings aufgrund der Markierungen auf dem Platz dass dieser in der Hauptsaison den Pkw der Bade- und Pizzeriagästen vorbehalten ist. Vielleicht kann das ja mal jemand ausprobieren. Jetzt war er auf jeden Fall offen und zu 2/3 belegt.


 
                     

 

Zum Frühstück fuhren wir an den Strand Le Saline wo offensichtlich auch einige Womos übernachtet hatten. Der Strand war aber bei unserem Besuch wenig einladend da er großflächig mit angeschwemmten Seegrass bedeckt war. Da gab es für die Hauptsaison noch viel zu tun. Nach Wasserfassen in Pozzo San Nicola (Wasserhahn unter Palmen vor der einfachen Kirche), näherten wir uns unserem nächsten touristischen Highlight: der verlassenen Mine und Bergarbeiter Siedlung Argentiera (lat: argentum: Silber).


 
     
 
 
 

Wie der Name schon sagt, hier wurde und das über Jahrhunderte, Silber abgebaut. Seit 1960 ist die Mine geschlossen und die Anlage verfällt. Aber man ist hier dabei die Häuser wieder herzurichten und Tourismus anzulocken. Möge es ihnen gelingen denn die von Felsen eingeschlossene Bucht an der Argentiera liegt, hat durchaus etwas Malerisches.

 

 

     

 

 

Und weiter ging es Richtung Süden und nach mehreren Abstechern an die Küste stand das nächste touristische Highlight auf dem Programm: die Tropfsteinhöhle Grotta di Notturno am Capo Caccia. Es gibt 2 Wege zur Grotte: einen für die Sportlichen (über eine 600 Stufen umfassende, in die steile Felsklippe hinein gehauene Treppe) und einen für die Faulen (den Wasserweg, mit dem Boot von Alghero aus). Wir wählten die 2. Variante.
Der Plan sah so aus: Wir übernachten auf dem großen und angeblich nicht für Womos gesperrten Parkplatz am Hafen von Alghero und checken dann am anderen Morgen auf dem von der City 1.5 km entfernten Campingplatz Mariposa ein um das Womo tagsüber sicher unterzubringen. Aber es kam mal wieder anders. Der große Parkplatz am Hafen ist mittlerweile für Womos gesperrt. Es stand auch keins dort. Also suchten wir nach einem anderen Platz für die Nacht. Den offiziellen Stellplatz in Alghero fanden wir aufgrund fehlerhafter GPS Angaben nicht. Peter Höh empfiehlt in seinem Reiseführer einen Übernachtungsplatz im nahe gelegen Parco Nationale di Montericciu (nach 3 km auf der Ausfallstraße Richtung Ittiri). Den haben wir aber auch nicht gefunden. Also zurück nach Alghero. Per Zufall entdeckten wir Hinweisschilder für den offiziellen Stellplatz. Wir folgten der Beschilderung die aber irgendwann an einem großen Platz vor einer Schule aufhörte. Da wir kein Hinweisschild fanden fragten wir Passanten die dann bestätigten dass dies der offizielle Stellplatz sei. (
GPS N40.578304 E8.318282). Dort haben wir auch dann in Ruhe übernachtet. Am nächsten Morgen checkten wir dann wie geplant auf Camping Mariposa ein. Der Platz ist ordentlich und gut ausgestattet und bietet wie gesagt die Nähe zu City von Alghero. Daher war er auch trotz Vorsaison gut besucht.

Dann starteten wir unsere Faulenzer Tour. Haben wir die 1.5 km bis zum Hafen noch zu Fuß gemacht, so gönnten wir uns für die Besichtigung der Altstadt von Alghero eine Droschkenfahrt. Respekt vor der Pferdefuhrwerk Lenkerin: in den engen Gassen der Altstadt zirkelte sie das Gespannt haarscharf und Zentimeter-genau um jede Ecke. Zumindest sind wir jetzt auf zahllosen Bildern abgelichtet, denn die Droschken sind ein beliebtes Fotomotiv.


 
     
 
 

 

Die Schiffstour zur Grotte am Capo Caccia ist spektakulär vor allem wenn ein wenig Seegang herrscht. Daher unbedingt empfehlenswert vor allem wegen des Anlegemanövers an der Grotte. Die Grotte an sich ist nach unserem Geschmack eher durchschnittlich, da gibt es auf der Insel Besseres, zum Beispiel die Grotta de Su Mannau.


     
 
 

   
                             
 
 

 
     
 
 

Das Anlegen funktioniert so: Das Schiff hängt mit dem Heck über ein Seil an einem fest unter Wasser installiertem Anker. Der Kaptain hält mit Motorkraft das Seil stramm und kann so das Schiff exakt in dem engen Höhleneingang positionieren. Die Passagiere verlassen das Schiff über eine lose, auf dem Fels aufliegende Planke. Bei ein wenig Seegang ist das eine wackelige Angelegenheit und man nimmt gern die helfende Hand der Crew-Mitglieder an. Das Bootsmanöver war für mich auf jeden Fall aufregender als die Grotte.


 
Nach der Schiffstour bummelten wir noch ein wenig durch die sehenswerte Altstadt von Alghero
 
       

Am nächsten Morgen brachen wir dann auf in Richtung Bosa über die Küstenstraße mit spektakulären Ausblicken auf die Steilküste. Leider ließ das wieder schlechter gewordene Wetter keine schönen Aufnahmen zu.
Nach 9 km machten wir eine kurze Rast am Strand von La Speranza. Oberhalb der dortigen Strandbar gibt es aufwendig angelegte Parkflächen auf der wir uns als einziges Fahrzeug hinstellten um uns einen Cappuccino zu zubereiten. Wir waren gerade fertig und wollten aufbrechen als ein Herr im fortgeschrittenen Alter, offensichtlich der Betreiber der Strandbar kam und uns auf mittelprächtigem Deutsch aufforderte den Platz zu verlassen. Wir entschuldigten uns und begannen unsere Sachen zu verstauen, wohlgemerkt alles in unserm Mobil. Wir hatten keine Stühle draußen aufgestellt. Da ihm das offensichtlich zu lange dauerte begann er uns zu belehren: "Hier ist Camping verboten und was sie machen ist Camping! Ich rufe die Polizei wenn sie nicht sofort fahren!" Während wir packten, also Geschirr einräumen, Sitze drehen fuhr er mit seinen Belehrungen fort. Wir versuchten zu erklären dass das kein Camping sei (schließlich kann man ja auch in einem PKW sitzen und aus einer Thermoskanne Café trinken. Deshalb ist das noch lange kein Camping). Aber er fuhr mit seinen Belehrungen fort und sagt zum Schluss noch einiges auf italienisch zu uns was wir aber nicht verstanden und das war wahrscheinlich auch gut so. So etwas Unfreundliches hatten wir hier auf der Insel noch nicht erlebt. Ich hätte es ja verstanden wenn das Lokal gut besucht wäre aber es war um die Mittagszeit und wir waren die Einzigen und das Wetter war auch bescheiden. Mag es sich jetzt jeder selber überlegen ob er in dieser Strandbar noch Einkehr hält. Uns hatte dieser kleine Zwischenfall jedoch etwas die Stimmung getrübt.


 
                               

 
Wilde Küste zwischen Alghero und Bosa

Teil 3






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